Vitamine (abstammend von dem lat.Wort vita=Leben) sind für Katzen lebensnotwendig und werden durch Nahrung oder auch eigene Synthese aufgenommen bzw.gewonnen. Manche Vitamine brauchen Katzen etwas weniger, andere jedoch etwas mehr. Sie sind wichtig für Abwehr und den Organismus, für den Körper und für ein gesundes Wachstum und ein langes, gesundes Leben.
Es liegt am Katzenhalter selbst seiner Katze diese wichtigen Vitamine durch das Futter zuzuführen. Leider werden Vitamine aber leicht durch Erhitzung zerstört, was bei Fertigfutter der Fall ist. Auch das "Aufwärmen" in einer Mikrowelle zerstört die wichtigen Inhaltsstoffe. Wichtig ist aber nicht nur die Zuführung der wichtigen Vitamine, sondern auch, dass man ein Gefühl dafür bekommt, wieviel wichtig und gut ist. Bei manche Vitaminen gilt die Devise: "Weniger ist mehr!" Bei Vitamin A z.B. ist ein "mehr" ungesund.
Vitamine unterscheidet man in fettlöslich (z.B. A, D, E) und wasserlöslich (z.B. B6, B12, H).
Jedes Vitamin hat seine eigenen Aufgaben und ist unerlässlich für die Gesundheit der Katze. Hier die wichtigsten, ihre Wirkung und Ihr Vorkommen.
Vitamin A:
Vitamin A (Retinol) ist wichtig für die Augen (scharfe Sicht im Dunkeln), für die Haut, die Schleimhäute und das Wachstum. Es gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Bei Überschuss (Vitamin-A-Vergiftung) kann es zu Veränderungen im Skelett kommen, bei Katzen im Wachstum zu erheblichen Wachstumstörungen. Bei Mangel kann es zur Nachtblindheit führen, Augenerkrankungen jedweder Art und Hauterkrankungen. Zu finden in:
- Leber
- Eigelb
- Niere und
- Butter
Info: Es ist bekannt, dass besonders in Möhren bzw. Karotten viel an Vitamin A zu finden ist. Es ist jedoch völlig sinn-und nutzlos Katzen Vitamin A in dieser Form zuzuführen, da sie nicht in der Lage sind das Provitamin Karotin im Körper in Vitamin A umzuwandeln.
Vitamin D:
Katzen können, durch Sonnenlicht, Vitamin D3 selbst synthetisieren (es wird im Körper von Vitamin D zu Vitamin D3 umgewandelt). Freigänger haben also einen enormen Vorteil. Dieses Vitamin gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Vitamin D wirkt haupstächlich auf den Darm, aber auch auf die Knochen, die Niere, Michldrüse und Gebärmutter. Es hilft auch bei der Regulation des Calcium-und Phosphathaushaltes. Bei Überschuss kann es zu Verkalkung der Gefäßwände kommen, bei Mangel zu Rachitis. Wohnungskatzen leiden öfter an Vitamin D-Mangel, daher sollte ihnen dieses Vitamin durch die Nahrung zugeführt werden. Es ist zu finden in:
- Leber
- Fisch
- Hefe
- Butter
- Eigelb
- Kalbfleisch
Vitamin E:
Dieses fettlösliche Vitamin ist wichtig für die Immunsystemstärkung, Haut, Fruchtbarkeit, Blutbildung, Gehirn und Zellschutz. Bei Überschuss sind kaum negative Folgen bekannt. Nur bei regelmäßiger überschüssiger Zufuhr kann es zu Leberschäden kommen. Besteht jedoch Mangel kann es zu Fruchtbarkeitsstörungen kommen, Muskelschwäche und Wachstumsstörungen. Es ist zu finden in:
- Eigelb
- Butter
- Leber
- Pflanzliche Öle
Vitamin K1:
Das fettlösliche Vitamin K1 ist wichtig für das Immunsystem, die Muskulatur, die Blutgerinnung und auch als Krebsvorbeugung bekannt. Bei Überschuss sind keine negativen Folgen bekannt, bei Mangel kann es zu Erschöpfung und einer schlechten Wundheilung kommen. Es ist zu finden in:
- jeglichen Innereien (z.B. Hühnerherz, Hühnerleber, Kalbsleber)
- dunklem Gemüse
- Eigelb
- Milchprodukten (Quark, Butter)
Vitamin K2:
Dieses Vitamin wird von Katzen selbst im Darm aus Darmbakterien gebildet und ist wichtig für die Blutgerinnung und den Stoffwechsel.
Achtung!
Bitte verwechseln Sie die Vitamine K1 und K2 nicht mit dem künstlichen Vitamin K3 (Menadion) oder den sog. K-Analoga (Vitamin K4-6). Es handelt sich hierbei nicht um natürliche Vitamine. Sie sind weder in der Natur zu finden noch förderlich zum körperlichen Wohlbefinden. Obwohl, wegen seiner schädlichen Wirkung, schon lange für die Humanmedizin verboten und auch bei, für Menschen gedachte, Lebensmittel, war es doch bis vor wenigen Jahren erlaubt, ausschließlich Menadion in Tierfutter zu verwenden (weil billiger). Mittlerweile jedoch kann es durch echtes Vitamin K1 von den Tierfuttermittelfirmen ausgetauscht werden. Der Grund dafür war, dass dieses künstliche Vitamin eine ganze Palette an Nebenwirkungen mit sich brachte, sowohl für Menschen als auch für Tiere. Dennoch ist z.T. immer noch in vielen Tierfuttern zu finden, daher sollten Sie sich die Inhaltsstoffe und Zusammensetzung genau durchlesen. Wirkung: zellschädigend, erbgutverändernde Wirkung, wirkt toxisch, usw.
B-Vitamine:
Der wasserlösliche Vitamin-B-Komplex hat eine Reihe an Aufgaben zu erfüllen und ist u.a. wichtig für Haut, Haare,Nerven, Stoffwechselförderung und Blutbildung. Bei Überschuss sind keine negativen Folgen bekannt. Bei Mangel hingegen kann es zu Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Schwächeanfälle und Hauterkrankungen kommen. Er kommt haupstächlich durch zu einseitge Fütterung von manchen rohen Fischen (z.B: Blei, Hering) zu Stande, was einen B1-Mangel (Thiaminmangel) zur Folge hat. Eigentlich ist ein Mangel an den B-Vitaminen jedoch sehr selten, da sie in vielen Nahrungsmitteln ausreichend enthalten sind. Sie sind u.a. zu finden in:
- Herz
- Leber
- Niere
- Eigelb
- Milch
- Hefe
Vitamin C (Ascorbinsäure):
Das wasserlösliche Vitamin C ist wichtig für eine starke Abwehr, gesundes Zahnfleisch, festes Bindegewebe,Wundheilung und Hormonsteigerung. Katzen bilden dieses Vitamin selbst aus Glukose. Weder Mangel noch Überschuss sind zu befürchten. Nur bei Krankheiten, die von Fieber begleitet werden, ist es ratsam Vitamin C für die Förderung des Immunsystems zuzuführen, jedoch bei Erholung wieder abzusetzen.
Vitamin H (Biotin):
Wasserlösliches Vitamin, welches wichtig für Haut und Fell ist. Zufütterung nicht nötig, daher kein Überschuss. Mangel kann durch übermäßige Verfütterung von Eiklar entstehen, da das dort enthaltene Avidin eine Inaktivierung des Biotins verursacht. Vitamin H ist zu finden in:
Generell sollte man auf eine Zufütterung in Form von Tabletten oder Pasten verzichten, außer es handelt sich um einen erheblichen Mangel oder es liegt eine Krankheit vor. Auch bei älteren oder trächtigen Katzen dürfen Vitamine in einer ausreichenden Dosierung zugefüttert werden.
(siehe auch: Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren, Taurin, Hypovitaminose,